Im Humboldt Forum im Berliner Schloss fand am 01. und 02.11.2021 die Konferenz „Digitale Vermittlung – vernetzt entwickeln und testen!“ des Verbundprojektes museum4punkt0 statt – ganz zeitgemäß wurde die Konferenz hybrid ausgeführt: Referentinnen, Referenten und Publikum waren sowohl im Saal und digital dabei und interagierten miteinander.
Die beteiligten Museen, und damit auch das Projektteam des Fastnachtsmuseums in Bad Dürrheim, präsentierten im einmaligen Ambiente des wieder aufgebauten Schlosses im Zentrum der Hauptstadt ihre Projekte in einer Werkschau – flankiert von Impulsvorträgen, Podiumsdiskussionen und informativen Filmen:
Zahlreiche Expertinnen und Experten thematisierten in verschiedenen Sessions an den beiden Veranstaltungstagen unterschiedliche aktuelle Themen im Zusammenhang mit der digitalen Vermittlung in Museen aus verschiedenen Perspektiven und luden auch das Publikum vor Ort und online zur Diskussion von Entwicklungen des digitalen Wandels in der Kultur ein. Die Projekte der 18 am Verbundprojekt beteiligten Institutionen und
Disziplinen sind beeindruckend: von Augmented Reality-Anwendungen über Museums-Apps und Webseiten bis hin zum Online-Führungstool, um nur einige zu nennen – die Bandbreite der Anwendungen ist so vielfältig wie die beteiligten Museen. Dabei steht nicht nur die Digitalisierung und Ergänzung von Ausstellungen im Vordergrund, sondern die Vernetzung der Museen untereinander sowie die Nachnutzung der Tools durch weitere Museen nimmt in dieser Projektphase deutlich an Fahrt auf.
In der öffentlichen Werkschau konnten die Besucher vor Ort die Prototypen ausprobieren, sich informieren und diskutieren. Den virtuellen Konferenzteilnehmern wurde eine ausführliche digitale Werkschau präsentiert.
Vor Ort im Humboldtforum präsentierten Vera Jovic-Burger zusammen mit Prof. Dr. Werner Mezger und Peter Bandle den aktuellen Stand der Teilprojekte des Bad Dürheimer Projektteams: Die interaktive Präsentation des Ambraser Tellers konnte von den beeindruckten Besuchern ausprobiert werden, ebenso, wie die mobile Version des Narrenspiegels, die gerade auch bei den jüngeren Besuchern durch die spielerische Präsentation ausgewählter Fastnachtsmasken auf großes Interesse stieß. Und selbstverständlich wurde auch das „Virtuelle Fastnachtsmuseum“ in Berlin auf einem großen Monitor präsentiert und lud zum Eintauchen in die vielfältig und differenziert aufbereitete Analyse der schwäbisch-alemannischen Fastnacht ein.
Für die digital zugeschalteten Teilnehmer der Konferenz erläuterte Prof. Dr. Dittler parallel zu den Veranstaltungen in Berlin in einer „Digitale Werkschau auf Wonder mit ausgewählten Teilprojekten“ die Überlegungen und Entwicklungsschritte der Bad Dürrheimer Teilprojekte.
Roland Wehrle präsentierte im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema „Was benötigen Museen für eine nachhaltige Nachnutzung?“ die Perspektive eines eher kleinen Museums mit begrenzten Möglichkeiten und ergänzte damit die Ausführungen der anderen Gesprächspartner, die aus deutlich größeren Institutionen kamen und daher das Thema Nachnutzung auch aus anderer Perspektive betrachteten.
Insgesamt zeigte die Konferenz eindrucksvoll die Vielfalt der im Verbundprojekt museum4punkt0 vertretenen Ansätze auf und präsentierte die unterschiedlichen Teilprojekte dem interessierten Publikum. Die Ergänzung der Werkschau um die zahlreichen Vorträge und Diskussionsrunden verdeutlichte immer wieder, in welchem wesentlichen Wandel sich Museen derzeit befinden; eine Entwicklung, die auch die folgenden Jahre prägen wird und – auch dies wurde deutlich – weiterhin in Verbundprojekten begleitet und unterstützt werden sollte.
Das Projekt museum4punkt0 wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.